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Lebendiger Advent 2019

Lebendiger Advent in Vellberg

Der ökumenische Adventskalender ist in vielen Gemeinden eine Tradition geworden. Gerade in der Adventszeit sehnen wir uns nach geteilter Vorfreude auf das Fest. Dem entgegen steht mancher Mangel an Zeit dafür. Beschenken und bestärken auch wir uns wieder in Vellberg mit gemeinsamer Zeit, guten Gedanken und schönen vorweihnachtlichen Impulsen und Liedern und freuen wir uns dabei auf die Ankunft des Herrn.

Lebendiger Advent bei den Jüngsten unserer Feuerwehr

Lebendiger Advent! Wie schön, wenn in den Fenstern die Lichter leuchten!

Draußen werden die Tage immer kürzer, die Dämmerung bricht immer früher herein. Wir gehen morgens im Dunkeln aus dem Haus und kommen im Dunkeln von der Arbeit heim. Wir haben ein Bedürfnis nach Helligkeit und Wärme; deshalb zünden wir Kerzen an, um es uns so richtig gemütlich zu machen. Wir brauchen Erleuchtung, innerlich und äußerlich. Deshalb ist der Advent ein Lichtblick in der dunklen Jahreszeit.

Die brennenden Adventskerzen entsprechen nicht nur einem allgemein menschlichen Bedürfnis. Sie sind auch ein altes Bild für den Advent: Das Licht, kommt in die Dunkelheit. Dunkelheit steht dabei für schwere Zeiten, für belastetes Leben, für eine ungerechte und heillose Welt.

Die jüngsten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Vellberg erzählten am Adventsfenster des Feuerwehrhauses von einem Gespräch zwischen einer Mutter und ihrem Kind. Die Mutter gibt dabei ihrem Kind einen Fingerzeig, dass und wie es möglich ist, der Dunkelheit – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – Grenzen zu setzen.

Wenn Menschen es wagen, ein kleines Licht zu sein und von diesem Licht etwas weiterzugeben an die Menschen in der unmittelbaren Umgebung - und wenn diese Menschen es ihrerseits wagen, etwas weiterzugeben von dem Licht, das sie empfangen haben - dann wird die Welt in diesem Moment an diesem Ort ein klein wenig heller, menschenfreundlicher und drängt das Dunkel zurück, wenigstens für einen Augenblick. Und je mehr Menschen sich dazu entschließen, ein kleines Licht zu sein und Licht weiterzugeben, desto heller wird es in unserer Welt und desto mehr verliert das Dunkel seine beängstigende Macht.

In Abwandlung eines Liedes (nicht nur für Kinder!): Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Lichter anzünden, können das Gesicht der Welt verändern.

Das nächste Adventsfenster wird am kommenden Sonntag beim Weihnachtsmarkt im Vellberger Städtle geöffnet – allerdings ausnahmsweise schon um 17:30 Uhr. Herzliche Einladung!

 

„Die Hoffnung stirbt zuletzt!“

„Die Hoffnung stirbt zuletzt!“

Diese Worte kann man immer wieder  hören, wenn Menschen in eine Lage kommen, in denen ihnen der Wind ins Gesicht bläst. Wenn das Leben eng wird. Nach einer schlimmen Diagnose etwa oder vor einer schweren Prüfung.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn überhaupt. Von der belebenden Kraft der Hoffnung erzählte die Geschichte von den 4 Kerzen am Adventsfenster des Rathauses im Städtle. Drei der vier Kerzen gingen  nacheinander aus; die erste Kerze stand für den Frieden, die zweite für den Glauben und die dritte für die Liebe. Ein Kind, das den Raum betrat, sah die 3 ausgelöschten Kerzen und fing darüber an zu weinen. Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort: „Du musst nicht traurig sein. Ich bin die Hoffnung, und solange ich brenne, können die drei anderen auch wieder Feuer fangen und brennen.“ Und das Kind nehm ein Streichholz in die Hand, holte sich Feuer von der Kerze „Hoffnung“ und zündete die Kerzen „Frieden“, „Glauben“ und „Liebe“ wieder an.

Die Hoffnung stirbt nicht nur zuletzt. Sie macht Mut zum Leben. Auch wenn das Leben eng wird. Die Hoffnung macht es möglich, dass Frieden,  Glauben, Liebe wieder zu leuchten beginnen, auch wenn sie - wodurch auch immer - kraftlos geworden sind.

Das nächste Adventsfenster wird am Montag um 18:00 im Kindergarten Schönblick geöffnet. Herzliche Einladung!

Ein kleines Licht besiegt auch große Dunkelheit

Wenn Kinder Angst vor der Dunkelheit haben und in einem dunklen Zimmer nicht schlafen können, dann hilft es schon, wenn die Tür zum Flur angelehnt ist, oder wenn ein kleines Glimmlicht in die Steckdose gesteckt wird. Ein kleines Licht nur, aber es nimmt der Dunkelheit die beängstigende Kraft.

Beim lebendigen Advent im Kindergarten Schönblick wurde eine Geschichte erzählt, in der ein Kind beim Zubettgehen die Mutter fragte, ob und wie man der Dunkelheit in der Welt Herr werden könnte. Die Mutter dunkelte daraufhin das Zimmer zunächst vollständig ab. Dann zündete sie ein Teelicht an und zeigte so dem Kind, dass schon ein winzig kleines Licht imstande ist, der Dunkelheit Grenzen zu setzen.

Und das ist eine Wahrheit, die nicht nur im Blick auf die Dunkelheit im wörtlichen Sinn gilt. Diese Wahrheit lässt sich immer wieder auch dann erfahren, wenn es im übertragenen Sinn finster geworden ist. Es gibt viel Schatten, viel Dunkelheit in unserem Leben. Immer wieder. Aber wo die Not am größten ist, da ist das Rettende auch. Und wenn Menschen es wagen, mit einem guten Wort, einer liebevollen Geste, mit einer Umarmung, mit geduldigem Zuhören oder mit einer helfenden Hand ein kleines Licht anzuzünden, dann verliert das Dunkel sogleich seine bindende Macht. Das Dunkel verschwindet dadurch zwar nicht vollständig aus dem Leben, aber es wird im wahrsten Sinne des Wortes überschaubar.

Das nächste Adventsfenster wird am morgigen Dienstag im Nelkenweg in Großaltdorf geöffnet – wie üblich um 18:00 Uhr. Herzliche Einladung!

Eine außergewöhnliche Adventsgeschichte

Es ist die Geschichte eines außergewöhnlichen Kindes, die am lebendigen Adventsfenster im Nelkenweg in Großaltdorf erzählt wurde. In einer eiskalten Nacht vor dem Heiligen Abend wird ein Kind geboren. Anton. Er ist ein Kind abseits der Norm. Die üblichen Parameter stimmen nicht. Down-Syndrom. Die Eltern müssen Abschied nehmen von den Erwartungen, Hoffnungen und Vorstellungen, die sie im Blick auf ihr Kind gehabt hatten. Anton spricht seine ganz eigene Sprache, die nicht jeder sogleich versteht; er spricht „antonisch“. Er hat sein eigenes Tempo, ist einerseits sehr spontan und lässt sich andererseits sehr viel Zeit, wenn es für ihn dran ist. Er hat seine ganz eigene Sicht der Welt, und diese seine Sichtweise öffnet seinen Eltern die Augen für das, was wirklich wichtig ist: Zeit haben, sich Zeit nehmen, Zeit miteinander zu verbringen. Sich über kleine Erfolge freuen und mit Rückschlägen umgehen lernen. Geduld haben. Und lachen. Toben. Reden – auch mal auf Antons Art. Und mit alledem bereichert er das Leben seiner Eltern, weil es ihnen gelingt, sich auf sein Dasein und Sosein einzulassen.

Wirklich eine Adventsgeschichte? Ja, eine Adventsgeschichte, weil das außergewöhnliche Kind Anton an ein anderes außergewöhnliches Kind erinnert. Dieses Kind wird zur selben Zeit geboren wie Anton, allerdings etwa 2000 Jahre früher. Jesus. Er ist durchaus auch sein Kind abseits der Norm. Ganz und gar nicht Mainstream. Seine Geburt nicht, seine Kindheit nicht, sein Dasein und Sosein als Erwachsener erst recht nicht. Seine Eltern müssen sich auch recht schnell verabschieden von den Erwartungen, Hoffnungen und Vorstellungen, die sie an ihr Kind haben, und das wird sie ebenfalls einiges kosten. Es wird – zum Mann geworden – wie Anton seine ganz eigene Sprache sprechen, und nicht alle werden sie verstehen (wollen), obwohl seine Erzählungen und Gleichnisse durchaus plausibel sind. Und er gibt sich nicht zufrieden mit dem Blick auf die Welt, wie sie sich dem oberflächlichen Betrachter erschließt, sondern er sieht mehr. Er sieht tiefer. Er sieht die Welt an als einen Ort, an dem immer wieder Gottes Menschenfreundlichkeit erfahrbar sein wird. Und alle, die es wagen, sich seine Sichtweise zu eigen zu machen, werden erleben, wie sich ihr Leben dadurch ändert: wie es reicher und erfüllter, freier und froher, friedlicher und barmherziger wird.

Geburtsvorbereitung einmal anders

Eltern wissen es, bzw. erinnern sich noch gut, was sie alles unternommen haben, um sich auf die Geburt ihres Kindes / ihrer Kinder vorzubereiten. Da gilt es, eine ordentliche ToDo-Liste abzuarbeiten -  von der Anschaffung des Kinderwagens, eines Transportsystems im Auto und der Einrichtung des Kinderzimmers an über die Auswahl des Geburtsortes (Hausgeburt oder Klinik) bis zum Geburtsvorbereitungskurs, um die richtige Atemtechnik für die Entbindung zu lernen und um sich die Skills anzueignen, wie man mit dem Neugeborenen angemessen umgeht, es richtig nährt, pflegt usw.

Der Geschichte, die beim Adventsfenster des Sonnenhofs Vellberg erzählt wurde, weiß, dass es bei der Geburt des Christkindes ähnlich war – mit einigen Abstrichen selbstverständlich, weil die damals zur Verfügung stehenden Ressourcen im Vergleich zu heute doch recht übersichtlich waren. Allerdings stand den Eltern und ihrem Kind himmlischer Beistand in Form eines Engels zu Seite, um einige Tiere auszuwählen, die der Heiligen Familie im Stall helfen sollten.

In einer Art Assessment präsentierten die Tiere (Löwe, Fuchs, Pfau, Wolf, Wildschwein, Gans und Steinbock) ihre jeweiligen Fähigkeiten und Absichten, mit denen sie die Heilige Familie unterstützen wollten. Aber die Tiere fanden allesamt keine Gnade vor den Augen des Engels; er wies sie durchweg als ungeeignet ab, obwohl die Angebote der Tiere sicher gut gemeint waren, durchaus hilfreich gewesen wären und ihnen bei ihrer Bewerbung zunächst einmal keine unlauteren Absichten unterstellt werden konnten.

Irgendwann war dann der Pool an Tieren aufgebraucht, die als Bewerber für die Betreuung der Heiligen Familie in Frage gekommen wären. Der Engel machte sich nun seinerseits auf die Suche nach geeigneten tierischen Betreuern und wurde dann zuletzt doch noch fündig bei einem Ochsen und einem Esel, die auf dem Feld für einen Bauern arbeiteten. Nach ihren Qualifikationen gefragt nannten die beiden, dass sie nur „Dienen“, „Gehorsam“ und „Geduld“ erlernt hätten und dass ihre Betreuungsmöglichkeiten für die Heilige Familie sich darin erschöpfen würden, ab und zu mit ihren Schwänzen die Fliegen im Stall zu verscheuchen. Das erschien dem Engel aber voll und ganz ausreichend zu sein, denn die beiden erhielten den Zuschlag für die Betreuung der Heiligen Familie. Offensichtlich ist weniger manchmal mehr. Seitdem stehen der Ochse und der Esel an der Krippe im Stall. Gut zu wissen.

Das nächste Adventsfenster wird heute Abend von der Krabbelgruppe geöffnet. Wir treffen uns dazu um 18:00 Uhr am Evang. Gemeindehaus Talheim. Herzliche Einladung!

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein – die Engel.

Es können durchaus auch einmal Bären mit Flügeln sein.

Bären mit Flügeln?

Bären am Himmel – das ist nicht wirklich etwas Außergewöhnliches. Das ist in Ordnung. Es gibt da zwei Sternbilder am Himmel, den großen und den kleinen Bären, und der kleine Bär ist deswegen so wichtig, weil sein hellster Stern der Nordpolarstern ist, mit dem man nachts bei unbewölktem Himmel die Nordrichtung feststellen kann.

Aber Bären mit Flügeln? Das ist schon eine höchst merkwürdige Angelegenheit. Wie es dazu kam, konnte man durch die Geschichte erfahren, die am lebendigen Adventsfenster von Müttern der Krabbelgruppe erzählt wurde.

Angefangen hatte das Ganze mit einer Verwechslung. Auf einem Weihnachtsmarktstand mit sehr viel weihnachtlichem Zubehör (Weihnachtskugeln, Strohsterne, Räuchermännchen, Kerzenpyramiden, Weihnachtsfiguren) befanden sich auch weiße Holzbären, die sich in dieser Umgebung alles andere als wohlfühlten. Ihr Unwohlsein wurde noch verstärkt, als sie von einem noch sehr unerfahrenen Weihnachtswichtel mit Weihnachtsengeln verwechselt wurden. Jetzt hatten sie erst recht das Gefühl, völlig deplaziert zu sein. Eine Lösung des Problems bahnte sich an, als einer der Bären die Frage stellte, ob die Bären Engel wären, wenn sie Flügel hätten. Der Weihnachtswichtel ließ sich das nicht zweimal sagen und zauberte den Bären goldene Flügel auf die Schultern. Bären mit goldenen Flügeln! Das sah so komisch aus, dass die Bären-Engel lachen mussten. Und dieses Gelächter war ansteckend, so dass die Menschen, die an diesem Weihnachtsstand vorbeikamen, gar nicht anders konnten als ebenfalls zu lachen. Die Bärenengel genossen diese plötzliche Aufmerksamkeit sehr. Der Weihnachtswichtel nutzte die Gelegenheit, um sich unsichtbar zu machen. Nur einen kleinen Zipfel seiner roten Wichtelmütze konnte man noch sehen, wenn man genau hinsah.

Eine Geschichte, die zum Lachen einlädt. Aber lachen Sie nicht zu sehr, denn die Geschichte hat auch noch eine ernste Komponente! Die Adventszeit ist nämlich eine ganz wundersame Zeit. Und wenn so merkwürdige Dinge passieren wie zum Beispiel, dass Gottes Sohn zu Welt kommt, die Herzen der Menschen weich werden und Menschen anfangen, sich gegenseitig zu beschenken statt um Lebensanteile zu konkurrieren, dann können Bären durchaus auch Flügel bekommen und zu Weihnachts(b)engeln werden.

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein – die Engel. Es können durchaus auch einmal Bären mit Flügeln sein.

Das nächste Fenster des Lebendigen Advent wird am Samstag, 18:00 Uhr in der Adelmannstr. 4 geöffnet. Herzliche Einladung!

Man hat es nicht leicht als schwarzes Schaf!

Man hat es nicht leicht als schwarzes Schaf! Egal, was man tut und lässt: die Umgebung lässt es einen deutlich spüren, dass man nicht willkommen ist. Als schwarzes Schaf wird man entweder gnadenlos gedisst und gemobbt, oder man wird gnadenlos übersehen und ignoriert. Und warum? Einfach so. Dafür braucht es keinen besonderen Grund. Du bist ein schwarzes Schaf. Das reicht vollkommen.

Am Adventsfenster in der Adelmannstraße wurde von einem schwarzen Schaf und seinem schweren Schicksal erzählt, aber nicht nur: es wurde auch erzählt, dass und wie es im Leben dieses schwarzen Schafs eine Wende zum Guten gab; eine Wende, mit der das schwarze Schaf am allerwenigsten gerechnet hätte.

Samy, ein schwarzes Schaf war allseits unbeliebt. Seine Hirten mochten ihn nicht und die weißen seiner Herde mochten ihn noch sehr viel weniger. Das hatte zur Folge, dass es Samy ziemlich schlecht ging, dass er isoliert war und dass er einiges aushalten musste.

Zur Wandlung in Samys Leben kam es erst in der Heiligen Nacht, als die Hirten mit einigen Schafen den Stall aufsuchten, in dem das göttliche Kind zur Welt gekommen war. Samy war mitgegangen, sich stets im Hintergrund haltend, um nicht mehr als nötig aufzufallen. Da ihn niemand beachtete, gelang es ihm, sich an Josef, dem Ochsen und dem Esel vorbei in eine Ecke des Stalls hinein zu quetschen und auf diese Weise einen Logenplatz mit Blick auf das Kind zu ergattern.

Als Maria das Getümmel der Schafe und Hirten zuviel wurde, bat sie kurzerhand alle Gäste, Menschen und Schafe, den Stall zu verlassen. Sie schloss die Tür, fütterte das Christkind, legte es in die Krippe, kuschelte sich an Josef, löschte dessen Laterne aus und schlief ein.

Den Samy hatte Maria bei dieser Aktion übersehen. Er war ja schwarz. Und im Stall war es trotz Laterne ziemlich dunkel – in der Ecke, in der Samy kauerte, erst recht... 

Als auch Ochs und Esel leise schnarchten, pirschte sich Samy leise bis an die Futterkrippe vor, in der das Christkind lag. Sachte stupste Samy das Baby mit seiner warmen, feuchten Nase an. Es war noch wach und schmiegte sich an Samys flauschigen Kopf. Die kleinen Hände griffen in das weiche Fell – Samy traute kaum sich zu bewegen. So hielt er das Kind mit seinem Atem und mit seiner warmen Wolle kuschelig warm. Bis zum Morgen.

Und weil das Christkind sich auf Anhieb mit dem schwarzen Schaf so gut verstand, schlossen ihn auch Maria und Josef schnell ins Herz. Samy durfte bleiben. Er stand von da an neben Ochs und Esel im Stall.

Durch die Begegnung mit dem göttlichen Kind hatte Samys Leben eine einzigartige Wendung genommen. Er blieb zwar auch weiterhin ein schwarzes Schaf, jawohl, aber von nun an in der Gemeinschaft mit Menschen und Tieren, die es gut mit ihm meinten und bei denen er so sein durfte, wie er nun eben einmal war.

Eine herzerwärmende Geschichte und zugleich ein anschauliches Beispiel von der verwandelnden Kraft des Advents, der Ankunft Gottes in der Welt in Gestalt eines kleinen Kindes, das später einmal – zum Mann geworden – ebenfalls zum schwarzen Schaf gemacht wird, zum Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt.

Das nächste Fenster des Lebendigen Advents wir am Montag am Gemeindehaus Großaltdorf geöffnet – wie üblich um 18:00 Uhr. Herzliche Einladung!

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dann ist man in der Regel zu nahe dran. Um den Wald als Ganzes sehen zu können, hilft dann eigentlich nur noch ein Perspektivenwechsel, eine gewisse Distanz, die eine neue Sichtweise möglich macht.

In der Adventszeit bereiten wir uns auf Weihnachten vor – auf die Geburt des Christkinds. Eine vertraute Geschichte – vielleicht zu vertraut. Wir kennen das ja schon alles, von jährlichen Krippenspielen und von den Jahr für Jahr aufgebauten Krippenfiguren in unseren Wohnzimmern: Maria und Josef, das Kind in der Krippe im Stall von Bethlehem, Ochse und Esel, die Hirten und ggfls. auch noch die Weisen aus dem Morgenland …

Was es mit der Geburt des Kindes auf sich hat, ihre Botschaft, ihre Bedeutung jenseits des üblichen Brauchtums, wurde beim Adventsfenster im Gemeindehaus Großaltdorf erzählt – mit Hilfe eines Perspektivenwechsels, aus einer gewissen Distanz, aus den Sitten und Gebräuchen einer ganz anderen, uns völlig fremden Kultur heraus.

Im Jahr 1962 kam das Missionarsehepaar Don und Carol Richardson zum Stamm der Sawi in Niederländisch-Neuguinea (heute West Irian Jaya, eine Provinz Indonesiens), um ihnen die gute Botschaft von Jesus Christus zu bringen. Die Sawi waren Kopfjäger und Kannibalen, die die Schädel ihrer Opfer als Kopfkissen benutzten. Es war ein außergewöhnlich brutaler und gewaltverherrlichender Stamm. Der größte Ausdruck von Männlichkeit bestand darin, das Mitglied eines verfeindeten Stammes mit vorgetäuschter Freundlichkeit „zum Schlachtfest zu mästen“.

Nachdem Don Richardson das Vertrauen des Stammes gewonnen hatte, fing er damit an, ihnen von Gott und seinem Sohn Jesus Christus zu erzählen, der als Mensch auf die Erde gekommen war. Doch mit Erschrecken musste er feststellen, dass die Sawi in Judas Iskariot ihren größten Helden gefunden hatten. Sie verehrten diese Tücke, drei Jahre Freundschaft vorzutäuschen, um dann den vermeintlichen Freund zu verraten. Wie sollte man solchen Menschen die Liebe und Gnade Gottes schmackhaft machen?

Don und Carol Richardson suchten lange nach einem geeigneten Anknüpfungspunkt, aber es schien vergeblich, bis sie eines Tages Augenzeuge einer seltsamen Zeremonie wurden. Die Sawi wollten mit einem Nachbarstamm, ebenfalls Kannibalen, Frieden schließen. Doch dauerhafter Frieden ist da kaum zu erzielen, wo Verrat und List als die höchste Tugend verehrt werden. Es gab nur einen einzigen Weg: Als Zeichen des gegenseitigen Vertrauens wurde aus einem Stamm ein Neugeborenes in die Obhut des anderen Stammes übergeben. Sie nannten es „Tarip“ – das Friedenskind.

Anhand dieses Rituals konnte Don den Leuten des Stammes erklären, dass der Gott, den er ihnen verkündete, sein Friedenskind in die Hände seiner Feinde gegeben hatte. Jeder, der heute den Sohn Gottes aufnimmt, wird mit Gott versöhnt. Viele Stammesmitglieder nahmen das göttliche „Friedenskind“ an. Sie brachen mit dem Kannibalismus und vielen anderen heidnischen Gebräuchen und wurden treue Nachfolger Jesu – ihrem von Gott gesandten „Tarip“.

Eine spannende Geschichte aus einer fremden Welt, ein Impuls, um die Bedeutung der Geburt des göttlichen Kindes jenseits unserer Vorstellungen noch einmal ganz neu zu sehen.

Das nächste Fenster des Lebendigen Advents wird am Dienstag in der Hofgasse in Talheim geöffnet. Herzliche Einladung!

Gibt es einen Soundtrack für das Leben?

Gibt es einen Soundtrack für das Leben? Eine Melodie, die sich durch unser Leben hindurchzieht wie ein roter Faden? Ein Lied, das die lauten und leisen Szenen unseres Alltags begleitet, sie untermalt oder verstärkt, eine Melodie und ein Text, die unsere Empfindungen greifbarer und Stimmungen fühlbarer werden lassen?

Am Fenster des Lebendigen Advents in der Hofgasse in Talheim wurde eine Ahnung davon erfahrbar: es gibt diesen Soundtrack, die eine ganz besondere Melodie unseres Lebens tatsächlich. Und man kann diesem Lied – und dadurch ein Stück weit auch dem eigenen Leben – auf die Spur kommen; am Adventsfenster wurde gezeigt, wie es gehen kann.

Sing dich einfach durch die Advents- und Weihnachtslieder hindurch und spüre dabei hin auf das, was in dir zum Schwingen kommt. Deine Wünsche, deine Träume, deine Hoffnungen – deine Fragen an das Leben und vielleicht sogar der Ansatz einer Antwort.

Zum Beispiel „Ihr Kinderlein kommet“ – und entdecke das Kind in dir selbst wieder mit seiner Unmittelbarkeit und Unbekümmertheit, die im Ernst des alltäglichen Erwachsensein-Müssens verlorengegangen zu sein scheint.

Oder „Oh du fröhliche …“ – und lächle! Freue dich an dir selbst, freue dich wirklich! Heute, morgen, alle Tage und ganz besonders zu Weihnachten, diesem einzigartigen Geburtstagsfest. Deine Welt ging verloren, nun bist du neu geboren.

Oder …

Oder …

Einfach einmal ausprobieren: welches Advents- und Weihnachtslied ist meins? In welchem dieser Lieder kann ich die Wahrheit meines Lebens (wieder) entdecken? Eine ganz andere Weise als bisher Advent zu feiern. Aber durchaus verheißungsvoll.

Das nächste Adventsfenster öffnen die Konfirmandinnen und Konfirmanden am Mittwoch im Evang. Gemeindehaus Talheim (unterer Eingang) zur üblichen Zeit – also 18:00 Uhr. Herzliche Einladung!

 

Weihnachten spiegelverkehrt

Weihnachten spiegelverkehrt

Weihnachten ohne Geschenke – das geht eigentlich gar nicht. Weihnachten und Geschenke gehören unmittelbar zusammen. Das war schon beim ersten Weihnachtsfest so. Die Hirten brachten dem neugeborenen göttlichen Kind mit, was Hirten so haben und bringen können, und die Weisen aus dem Morgenland brachten dem Christkind das, was bei ihnen so üblich war: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Und war die Geburt des Christkinds nicht selbst als Geschenk gedacht gewesen? Gottes Geschenk, um durch dieses Kind – und später durch den Mann zu dem dieses Kind herangewachsen war – unsere Welt und uns darin ein bisschen friedlicher und menschenfreundlicher zu machen?

Alle diese Geschenke sind der Ursprung unseres Schenkens an Weihnachten. Wir können uns nicht leibhaftig der Krippe unseres Erlösers nähern und ihm etwas zum Geburtstag schenken. Aber wir können stellvertretend dafür wenigstens den Menschen, die wir lieben, mit einem Geschenk zeigen, wie sehr wir uns darüber freuen, dass sie auf der Welt und mit uns zusammen sind.

An und für sich genommen geht das Schenken an Weihnachten also voll in Ordnung. Zum Problem wird es erst dann, wenn das Schenken zum Selbstzweck wird; wenn das Schenken losgelöst von seinem Ursprung geschieht und dadurch der ursprüngliche Sinn und die Bedeutung des Weihnachtsfestes verloren gehen.

Welche Ausmaße das annehmen kann, erzählten die Konfirmanden beim Lebendigen Advent, als sie das von ihnen gestaltete Fenster im Gemeindehaus Talheim vorstellten.

Humorvoll, aber mit einem durchaus ernsten Hintergrund wurde da aus dem Tagebuch einer Großmutter vorgelesen, die sich vorgenommen hatte, dieses Weihnachten anders zu feiern. Dieses Jahr wollte sie den Advent besinnlich verbringen: „Kein Stress, keine Geschenke. Höchstens etwas Kleines. Die Kinder sind alt genug. Die Enkel sollen sich freuen, dass Oma da ist.“

Das war der Plan. Es wurde allerdings nichts daraus, weil sie von ihren Kindern und Enkeln mit Wünschen förmlich bombardiert wurde – und diese Wünsche an das Christkind via Großmutter nach und nach geradezu unverschämte Ausmaße annahmen.

Die Großmutter geriet dadurch mehr und mehr unter Druck. In ihrem letzten Tagebucheintrag formulierte sie ihren Wunsch an das Christkind so (eigentlich war es mehr eine Idee als ein Wunsch):

Das Christkind soll überhaupt keine Geschenke bringen, sondern Geschenke abholen. Die Menschen sollen keinen Wunschzettel schreiben – im Gegenteil. Sie sollen auf einen Zettel schreiben, was sie beschäftigt und belastet – das ganze Zeugs, was den Menschen auf der Seele liegt und ihnen das Leben schwer macht. Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen. Und das Christkind soll am Heiligen Abend alle diese Päckchen mitnehmen, so dass jeder Mensch – befreit von seinen Lasten wirklich und wahrhaftig Weihnachten feiern kann.

Weihnachten spiegelverkehrt. Spannender Gedanke, aber nicht sehr originell. Denn hätte die Großmutter ihre Bibel oder ihr Gesangbuch besser gekannt, dann hätte sie gewusst, dass genau das die eigentliche Absicht Gottes gewesen war, als er seinen Sohn Mensch unter Menschen werden ließ: Gottes Sohn sollte Mensch werden, um wegzunehmen, was uns von Gott trennt und was unser Leben belastet und beschwert. Johannes der Täufer redet davon, als er Jesus als Gottes Lamm bezeichnet, das der Welt Sünde trägt. Und die meisten Weihnachtslieder in unserem Gesangbuch singen ebenfalls davon. Möglicherweise könnte – gerade in der Adventszeit – ein längerer Blick in eines der beiden Bücher (oder in beide!) uns etwas von der ursprünglichen Weihnachtsfreude zurückgeben.

Das nächste (und letzte) Fenster des diesjährigen Lebendigen Advents wird am Freitag am Dorfbrunnen in Merkelbach geöffnet. Herzliche Einladung!

Dummer Esel? Von wegen!

Es gab Zeiten, in denen man meinte, dass Esel dumm seien. Dieses Vorurteil fand im Mittelalter in der Schule Anwendung, indem man Schülerinnen und Schülern eine Eselsmaske aufsetzte, wenn sie eine geforderte Leistung nicht erbringen konnten – also „dumm wie ein Esel“ waren. Mittlerweile sind diese Zeiten glücklicherweise vorbei. Und man weiß heutzutage, dass Esel keineswegs dumm sind.

Im Gegenteil: Esel sind sehr kluge und empfindsame Tiere. Sie sind genügsam und hart im Nehmen. Eigensinnig. Störrisch manchmal. Und sehr vorsichtig.

Dass sie darüber hinaus nicht nur vorsichtig, sondern auch noch vorausschauend sind, dass sie in der Lage sind, gewissermaßen hinter die Kulissen einer Szenerie zu schauen, konnte man am Dorfbrunnen in Merkelbach erfahren, als dort das letzte Fenster des diesjährigen Advents geöffnet wurde.

Der Held der Geschichte, die dort erzählt wurde, war ein Esel – ein zunächst ziemlich unangenehm scheinender Zeitgenosse. Warum er so war, wie er war, wurde nicht erzählt. Vielleicht hatte er schlimme Erfahrungen gemacht und war dadurch mit der Zeit so verbittert geworden, dass ihm fast nichts anderes übrigblieb, als diese Verbitterung an allen Zwei- und Vierbeinern auszulassen, denen er begegnete.

Dieser Esel gelangte über diverse Umwege in den Stall von Bethlehem, in dem das göttliche Kind geboren werden sollte. Seine Charakterzüge verhinderten, dass er mit den anderen Tieren, einem Ochsen und einem Kamel in Kontakt kam. Sein Versuch, den Tieren mit einer Vorfahrin zu imponieren, kam gar nicht gut an. Dabei hatte seine Vorfahrin durchaus etwas Beachtliches geleistet. Die Eselin, die mit dem Propheten Bileam unterwegs war, hatte auf ihrem Weg einen Engel mit einem Flammenschwert gesehen und den Propheten vor einer persönlichen Katastrophe bewahrt, indem sie bockig wurde und ihn daran hinderte den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Und auch sein Hinweis an die Tiere, dass er von ihr die Gabe des Voraussehens geerbt habe, ging ins Leere.

Für die Menschen, die etwas später den Stall bevölkerten, interessierte er sich zunächst weniger: ein Mann und eine Frau, die ein Kind bekam – also nicht Neues unter der Sonne. Dazu ein paar einfache Hirten und ein paar besser gekleidete Leute aus dem Morgenland. Seine Gleichgültigkeit änderte sich dann aber schlagartig, als das neugeborene Kind anfing, mit dem Ohr des Esels zu spielen. Durch die Berührung spürte er zum ersten Mal das Bedürfnis, ein „guter“ Esel zu sein. Er wollte dem Kind etwas schenken, aber er hatte nichts, was er hätte geben können. Da das Kind an seinem Ohr Freude zu haben schien, kam ihm der aberwitzige Gedanke, dass er sich doch selbst dem Kind schenken könnte. Und so war es für ihn völlig in Ordnung, dass Maria und Josef ihn als Tragetier mitnahmen, als sie vor den Soldaten des Königs Herodes nach Ägypten fliehen mussten.

Unterwegs kam dem Esel und seinen Begleitern die Gabe der Vorausschau zugute, als er – wie seinerzeit seine Vorfahrin – einen Engel mit Flammenschwert sah, der sich ihnen in den Weg stellte. Konsequent wich er daher vom Weg ab und bewahrte dadurch die Heilige Familie vor dem Zugriff der königlichen Schergen.

Und dann sah der Esel noch mehr voraus: künftige Szenen aus dem Leben des Kindes. Er sah das Kind – inzwischen Mann geworden – zunächst auf einem Esel in Jerusalem einziehen und dann, mit einer Dornenkrone versehen, gekreuzigt zu werden. Und er spürte, dass die Gabe der Vorausschau durchaus auch eine Last sein kann.

Das, was der Esel damals vorausgesehen hatte, ist für uns die Erinnerung an eine alte Geschichte geworden. Und es ist völlig in Ordnung, sich an die Geburt des göttlichen Kindes zu erinnern – und Weihnachten zu feiern in einer Weise, die uns und den Menschen, die wir lieben, das Herz aufgehen lässt. Um allerdings recht zu verstehen, was da geschehen ist, sollte man – wie der Esel – immer beides zusammensehen: das Kind und den Mann, die Krippe und das Kreuz, Weihnachten und Ostern.

Nur so werden wir in vollem Umfang unsere Erlösung begreifen, die mit der Geburt dieses Kindes ihren Anfang genommen hat.

Ein herzlicher Dank an Alle, die in diesem Jahr ein Fenster des Lebendigen Advents gestaltet haben. Gesegnete Weihnachten allen Leserinnen und Lesern dieser Beiträge und allen Menschen dieser Erde.

Ev. Kirchengemeinde Stöckenburg

  • Stöckenburgstr. 3
  • 74541 Vellberg
  • Tel.: 07907-2121

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  • Sekretariat: Melanie Wallisch
  • Montag: 9:00 Uhr - 12:00 Uhr
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