Landessynode
Die Landessynode – was ist das eigentlich?
Die Landessynode ist die gesetzgebende Versammlung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die Aufgaben ähneln denen eines Parlaments. Die Synode entscheidet über kirchliche Gesetze und entscheidet über den kirchlichen Haushalt. Außerdem wählen die Mitglieder der Landessynode – Synodale genannt – den Landesbischof.
Der aktuellen Landessynode gehören 98 Mitglieder an. Darunter sind die 30 Pfarrerinnen und Pfarrer sowie 60 Laien, die direkt von den Gemeindegliedern in einer Urwahl – einmalig für die Evangelischen Kirchen in Deutschland – gewählt werden. Die Wahl findet alle sechs Jahre statt, das nächste Mal am 1. Advent 2019.
Drei Mal im Jahr treffen sich die Synodalen zu gemeinsamen Sitzungen. Weil die Treffen für die vielfältigen Aufgaben nicht reichen, gibt es verschiedene Gremien und Ausschüsse, die das ganze Jahr über arbeiten, zum Beispiel den Theologischen Ausschuss, den Ausschuss für Diakonie oder den für Mission, Ökumene und Entwicklung.
In der Landessynode gibt es, ähnlich den politischen Parteien in den Parlamenten, aber ohne Fraktionszwang, die sogenannten Gesprächskreise: „Lebendige Gemeinde“, „Offene Kirche“, „Evangelium und Kirche“ und „Kirche für morgen“. Präsidentin der aktuellen, 15. Landessynode ist Inge Schneider.
Die erste Synode wurde übrigens 1869, also vor genau 150 Jahren, einberufen, damit erhielt die Evangelische Kirche in Württemberg mehr Eigenständigkeit gegenüber Staat und König.
Die Gesprächskreise der Landessynode
Am 1. Dezember 2019 werden nicht nur die Kirchengemeinderäte, sondern auch die Mitglieder für die 16. Württembergische Landessynode gewählt. Die Landessynode wird direkt von den Gemeindegliedern gewählt. Sie ist die gesetzgebende Versammlung der Kirchenleitung. Ihre Aufgaben ähneln denen von politischen Parlamenten. Die Synodalen schließen sich in der Landessynode gemäß ihrer jeweiligen kirchenpolitischen Orientierung zu Gesprächskreisen zusammen. Derzeit sind vier Gesprächskreise in der Landessynode vertreten. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg ist die einzige Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland, in der die Mitglieder der Landessynode direkt von den Gemeindegliedern gewählt werden (Urwahl). Die Synodalen werden in Wahlkreisen für sechs Jahre gewählt.
Evangelium und Kirche
Evangelium und Kirche versteht Kirche als einen Ort für alle Generationen, für verschiedene Frömmigkeiten, Lebens- und Familienbilder.
Weil wir überzeugt sind, dass die Bibel für unser Leben das Wesentliche sagt, braucht es theologisch-fundiertes Nachdenken und beherztes kirchliches Engagement in und für die Gesellschaft.
Weil Glauben unterschiedlich gelebt wird, braucht es traditionelle Angebote und neue Formen.
Weil Jesus Christus Anker und Hoffnung der Kirche ist, können wir Christen Uneindeutigkeiten aushalten. Deshalb widerstehen wir der Versuchung, auf schwierige Fragen einfache Antworten zu geben.
Weil wir wollen, dass unsere Landeskirche in ihrer Verschiedenheit bestehen kann, verstehen wir uns als Brückenbauer zwischen den Flügeln.
Kirche für morgen
Aufbruch für morgen – wir wollen mehr Menschen erreichen!
Die Reform-Initiative Kirche für morgen
- steht für eine zukunftsorientierte, mutige und visionäre Kirche
- hat Menschen aus allen Lebenswelten im Blick, um mit ihnen Kirche zu leben und zu gestalten
- fördert Eigeninitiativen und innovative Projekte, die Kirche in zeitgemäßer Form erlebbar machen
- setzt sich für den Abbau kirchlicher Bürokratie und unnötiger Hierarchie ein
- unterstützt Jugend-, Lebenswelt- und Profilgemeinden als dringend nötige Ergänzung der bisherigen Gemeinden
- will neue Zugänge zur Kirche für junge Menschen
- legt Wert auf den Inhalt des Evangeliums und ist bei Formfragen kreativ und flexibel
Wir haben den Mut zur Veränderung!
Wir wollen einen Aufbruch für morgen!
Lebendige Gemeinde
Lebendige Gemeinde – unser Name ist Programm. Wir machen uns stark für die Gemeinden vor Ort sowie für frische Formen von Gemeinde, die auch überregional verbunden sind.
Unser Logo unterstreicht: Das Kreuz führt uns zusammen. Als größter Gesprächskreis sind wir Teil einer weiten Bewegung, die von ihrer Mitte her offen ist für weitere Formen des Christuszeugnisses, auch über die Landeskirche hinaus.
Der Glaube an Jesus ist für uns mehr als nur Privatsache. Kirche soll ein streitbarer Dialogpartner in Politik und Gesellschaft sein, wenn es um den Schutz für verfolgte Christen, Religionsfreiheit oder die Bewahrung der Schöpfung geht. Wir sehnen uns nach einem neuen Aufbruch der Kirche, der mutig auf Jesus und sein Wort vertraut.
Offene Kirche
Die OFFENE KIRCHE will die frohe Botschaft Jesu Christi an alle Menschen auf vielfältige und fantasievolle Weise weitergeben. Denn sie nimmt den Auftrag der Kirche zur Verkündigung ernst und sieht Geschöpfe und Schöpfung in ihrer Verletzlichkeit. Die OFFENE KIRCHE will die Fragen und Themen aufnehmen, die die Menschen heute bewegen. Sie wendet sich an alle Menschen unter Gottes Regenbogen und ist OFFEN für Glaubende und Zweifelnde, für Menschen aller sozialen Schichten, jeden Geschlechts, unterschiedlicher Herkunft und Prägung. Jeder einzelne Mensch soll in seinem Leben ermutigt werden. Die OFFENE KIRCHE tritt in unserer Gesellschaft ein für ein gerechtes und friedliches Miteinander und für die Rettung der bedrohten Schöpfung. So wollen wir Kirche in der Welt sein.